Landschaftspflege Hohenkarpfen

Hohenkarpfen

Wir geben auf.

Leider müssen wir den landwirtschaftlichen Betrieb, die kleine Schäferei, unsere Landschaftspflege des Naturschutzgebietes Hohenkarpfen aufgeben.
Heute wird ein Teil unserer Herde, die ersten 44, abgeholt und sie werden nach Nordrhein-Westfalen reisen, in die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., wo Landschaftspflege, Biodiversität, Naturschutz und vor allem Tierwohl einen größeren Stellenwert haben als hier.

Unser Herzblut für die Pflege der Natur, der einzigartig erhaltenswerten Flora und Fauna, unsere Liebe für unsere schönen und besonderen Tiere reichten in dieser Umgebung nicht aus, denn es braucht nicht nur für Menschen -sondern auch für Schafe, welche hier keine Lobby haben- gute Rahmenbedingungen, welche uns in letzter Konsequenz niemand wirklich zur Verfügung stellen wollte.

Wir überlassen die Pflege dieses Habitats all jenen, welche uns manchmal belächelt, nicht für voll und ernst genommen, vor allem unsere Sorgen um das Wohl unserer Tiere ignoriert haben, damit sich in Zukunft vielleicht deren Vorstellungen an diesem Ort entfalten.

Wir hoffen, unsere Tiere werden einen Ort und Menschen kennen lernen, wo sie Schutz erhalten, was wir ihnen hier nicht ausreichend bieten konnten.
Dies tut uns unsagbar leid.


Der Hohenkarpfen ist unser Hausberg in Hausen ob Verena, hier wohnen und leben wir.  Oben auf dem Berg in 912m Höhe angelangt, können wir rundherum zum Dreifaltigkeitsberg, zum Klippeneck, den Albtrauf schauen, sehen über die Baar bis in den Schwarzwald und oft auch weit bis zu den Alpen hin.

Er zeugt von der Geschichte der Erde, deshalb ist er ein Zeugenberg. Aufgrund seiner Schönheit, seiner Kegelform ist er bedeutsam für die Landschaft der Baarhochebene.

Eine Vielzahl seltener, wärmeliebender & konkurrenzschwacher Tier – und Pflanzenarten leben hier, auch deshalb steht seit 1984 der „Karpfen“, wie er in der Umgebung auch genannt wird, unter Naturschutz.
Eine Artenliste der Pflanzenarten findet man unten.

Um dazu beizutragen, diese Artenvielfalt zu erhalten, betreiben wir Landschaftsspflege, d.h. extensive Beweidung & Offenhaltung mit den Schafrassen Skudde und Moorschnucke.
Unsere fleißigen Fresser drängen die Verbuschung zurück, erhalten und gestalten so einen Teil unserer immer intensiver genutzten Kulturlandschaft. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband Landkreis Tuttlingen e.V und im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg.

Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Hohenkarpfen:
  • Steckbrief  im Schutzgebietsverzeichnis der LUBW
  • Der Hohenkarpfen im Themenpark Umwelt des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
  • Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg

Artenliste auf unseren Weideflächen am Hohenkarpfen
Nachfolgend die beeindruckende Artenliste, welche im Mai 2020 auf unseren Weideflächen auf dem Hohenkarpfen festgestellt wurde.
Seit unserer Beweidung hat sich die Fläche sehr positiv entwickelt.

Schafgarbe, Gewöhnliche (Achillea millefolium)
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Kerbel, Wiesen- (Anthriscus sylvestris)
Wundklee (Anthyllis vulneraria)
Gänsekresse, Rauhaarige (Arabis hirsuta)
Glatthafer, Gewöhnlicher (Arrhenatherum elatius)
Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
Zittergras, Mittleres (Briza media)
Trespe, Aufrechte (Bromus erectus)
Glockenblume, Büschel- (Campanula glomerata)
Silberdistel (Carlina acaulis)
Kümmel, Echter (Carum carvi)
Hornkraut, Acker- (Cerastium arvense)
Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)
Kratzdistel, Wollköpfige (Cirsium eriophorum)
Pippau, Wiesen- (Crepis biennis)
Kreuzlabkraut, Gewöhnliches (Cruciata laevipes)
Knäuelgras, Gewöhnliches (Dactylis glomerata)
Natternkopf (Echium vulgare)
Wolfsmilch, Zypressen- (Euphorbia cyparissias)
Schwingel, Schaf- (Festuca ovina agg.)
Labkraut, Echtes (Galium verum)
Flaumhafer (Helictotrichon pubescens)
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
Margerite, Wiesen- (Leucanthemum ircutianum)
Leinkraut, Gewöhnliches (Linaria vulgaris)
Hornklee, Gewöhnlicher (Lotus corniculatus)
Hopfenklee (Medicago lupulina)
Luzerne (Medicago sativa)
Hauhechel, Dornige (Ononis spinosa)
Dost, Gewöhnliche (Origanum vulgare)
Sommerwurz, Purpur- (Orobanche cf. purpurea)
Sommerwurz, Gelbe (Orobanche lutea)
Mohn, Saat- (Papaver dubium)
Pimpernelle, Kleine (Pimpinella saxifraga)
Wegerich, Spitz- (Plantago lanceolata)
Wegerich, Breit- (Plantago major)
Wegerich, Mittlerer (Plantago media)
Waldhyazinthe, Weiße (Platanthera bifolia)
Fingerkraut, Frühlings- (Potentilla verna)
Schlüsselblume, Echte (Primula veris)
Hahnenfuß, Knollige (Ranunculus bulbosus)
Klappertopf, Zottiger (Rhinanthus alectorolophus)
Salbei, Wiesen- (Salvia pratensis)
Wiesenknopf, Kleiner (Sanguisorba minor)
Lichtnelke, Rote (Silene dioica)
Ziest, Aufrechter (Stachys recta)
Hellerkraut, Stängelumfassendes (Thlaspi perfoliatum)
Thymian (Thymus pulegioides)
Bocksbart, Wiesen- (Tragopogon pratensis)
Goldhafer (Trisetum flavescens)
Trollblume (Trollius europaeus)
Ehrenpreis, Gamander- (Veronica chamaedrys)
Ehrenpreis, Großer (Veronica teucrium)
Wicke, Saat- (Vicia angustifolia)
Wicke, Zaun- (Vicia sepium)
Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)